LadiesCom 2021
LadiesCom 2021 - Frauen* machen Sport!

„Es ist großartig euch wieder zu sehen“

Frauen* machen Sport! 3. LadiesCom findet in Duisburg statt

Mona Küppers, Vizepräsidentin Mitarbeiterentwicklung und Gleichstellung des LSB, begrüßte die knapp 50 Teilnehmerinnen und brachte ihre Freude über die erste Präsenzveranstaltung auch deutlich zum Ausdruck: „Es ist großartig euch wieder zu sehen – live und in Farbe – und ich freue mich schon auf den Austausch und das Netzwerken.“

Text: Nicole Jakobs Fotos: LSB


Künstlerin und Aktivistin Jasmin Mittag setzte den Ton für die Veranstaltung, fragte: „Wer braucht eigentlich Feminismus?“ und ließ sich Antworten aus dem Publikum geben. Feminismus ist heute längst zu einer Sozialen Bewegung geworden, die Gleichberechtigung für alle Menschen einfordert. Und so lautete das Fazit: Ich brauche Feminismus!

Zum zweiten Teil der Vormittagssession schaltete sich Katja Kraus dazu, um den Teilnehmerinnen Fragen rund um ihr Wirken zum Thema gleichberechtigte Teilhabe zu beantworten. Die ehemalige Profifußballerin hat die Initiative „Fußball kann mehr“ gegründet und fordert Geschlechtergerechtigkeit beim DFB ein. Gemeinsam mit acht weiteren Frauen hat sie acht Forderungen für mehr Frauen im Fußball formuliert: Die Gruppe fordert unter anderem mehr Frauen in Führungspositionen, in Trainerinnenpositionen, mehr Gehaltstransparenz und das Ahnden von diskriminierender Sprache auf und neben dem Platz.

Nach der ersten Tageshälfte resümierte eine sichtlich erfreute Mona Küppers über die 3. LadiesCom: „Frauen* machen Sport. Nur das kann weiterhin unsere Devise sein. Die vielen aktiven Teilnehmerinnen haben es heute am Vormittag wieder vorgelebt – starke Meinungen, präsent im Gespräch, und mit dem Mut zu Veränderung. Auf die Frauen* im Netzwerk können wir bauen.“

Der Workshop-Nachmittag

Den Nachmittag konnten sich die Teilnehmerinnen selbst gestalten. Sieben Workshops standen zur Auswahl. Die Themenbreite war faszinierend und reichte im Seminarbereich von Bodyismus im Sport, Mikropolitik in der Gremienarbeit, Haltung zeigen und Frauen im Bild zu Bewegungsangeboten Life Kinetik, Yoga und Drums Alive . 

Anschließend an die Workshops ließen die Frauen beim gemeinsam Grillen, Klönen und Netzwerken den Tag ausklingen. 


 

         

Einblicke in die Workhops:


Fotoworkshop „Frau im Bild“

Welche Haltung wirkt wie vor der Kamera, um sich stark und selbstbewusst zu positionieren? Antworten (und Posen!) gab der Workshop „Frau im Bild“ mit Fotografin Susanne Kurz. Wie man sich vor der Kamera zeige, sei eine Frage der Einstellung, sagte Susanne und berichtete Erlebnisse aus ihren vielen Interaktionen mit den verschiedensten Menschen im Laufe ihrer Fotografinnen-Karriere: „Frauen sagen als erstes: „Mit mir werden Sie es schwer haben, ich bin nicht so fotogen“ und zuppeln unsicher an sich herum. Männer kommen oft selbstbewusst rein und sagen: „Na, dann machen wir mal schöne Bilder, was?“

Also lernten die Teilnehmerinnen, wie sie sich vor der Kamera selbstbewusst bewegen können: leichter Ausfallschritt, Gewicht aufs hintere Standbein, aus der Hüfte leicht vorbeugen, eine Schulter vor. Was wie eine Gymnastikübung klingt, ist die (tatsächlich anstrengende) Pose, mit der Stärke und Kompetenz ausgestrahlt wird. Eine zweite Portraitrunde mit neuer Körperspannung gab Susanne Kurz Recht: Die Frauen wirkten taffer, sympathischer und offener auf den Bildern – und fühlten sich auch so.


Workshop „Haltung zeigen!”
Argumentieren gegen antifeministische Äußerungen

Welche diskriminierenden, rassistischen oder antifeministischen Sprüche haben die Teilnehmerinnen selbst erlebt? Ganz schön viele: Sei es als Trainerin im Fußballverein, im beruflichen Kolleg*innenkreis, im privaten Umfeld – miese Sprüche gibt es überall. Manchmal ist es aber gar nicht leicht, Antifeminismus und Diskriminierung  überhaupt zu erkennen. Denn vermeintlich neutrale Begriffe wurden von rechtskonservativen Kreisen vereinnahmt und als Kampfbegriff gegen eine freiheitliche, pluralistische Gesellschaft genutzt: Genderwahn etwa, Rabenmutter oder Homolobby. „Wer auf den Zusammenhang achtet und darauf schaut, wer die Begriffe wie einsetzt, erkennt den diskriminierenden Ton, den Antifeminismus“, erklärten die Referent*innen Renate Pulz und Bienz Hammer.

Auf einen abwertenden Spruch kann unterschiedlich reagiert werden: diskutieren, sich positionieren  oder auch eine weitere Person dazu holen. Gemeinsam überlegten die Teilnehmerinnen, welche Konter möglich/ sinnvoll/ passend sind. Es geht nicht nur um eine schlagfertige Rückantwort, sondern auch darum, denjenigen den Rücken zu stärken, die verbal angegriffen werden bzw. demjenigen, der Sprache abwertend einsetzt, zu verdeutlichen: STOPP! Mit mir nicht!


 

Frauen* machen Sport – die LadiesCom ging in die nächste Runde. Am 28. August fand die dritte Auflage des Frauensymposiums in der Sportschule Wedau statt.

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Landessportbund NRW
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