Die AG „Frauen in Führung”

FiF – Frauen in Führung. Seit vier Jahren gibt es die AG beim Landessportbund NRW. Und sie strahlt aus: Die ersten Stadtsportbünde und Verbände haben inzwischen Frauennetzwerke ins Leben gerufen. 

Autorin: Nicole Jakobs | Fotos: Marc Hermenau, Andrea Bowinkelmann


Am Anfang stand die Idee: Frauen aus Bünden, Verbänden sowie der Wissenschaft zusammenzubringen, um auszuloten, wie Sport „weiblicher“ geht. Die neun Frauen und ein Mann kommen aus den unterschiedlichsten Organisationen und hatten zu Beginn mal mehr, mal weniger Erfahrung mit frauenspezifischen Sichtweisen. Claudia Aßkamp erinnert sich an ihren eher zufälligen Einstieg vor vier Jahren: „Ich bin als stellvertretende Vorsitzende beim SSB Münster in die aktive Verbandsarbeit eingestiegen. In Ermangelung anderer Kandidatinnen fragte mich der damalige Vorsitzende, ob ich mir auch zusätzlich „dieses Frauending“ zutrauen würde. So wurde ich Gleichstellungsbeauftragte beim SSB Münster und kam dann durch einen Kontakt zum LSB zur AG FiF.“


 

(vorne v.l.): Gitta Axmann, Claudia Aßkamp, Assja Grünberg, Petra Völker, Sabine Grajewski, Jürgen Kreyer und Gast Laura Stahl, (hinten v.l.): Dr. Eva Selic, Gast Dorota Sahle und Marianne Finke-Holtz. Es fehlt: Serpil Kaya


Seit vier Jahren trifft sich die AG nun bis zu sechsmal im Jahr. Themen sind vielzählig. Als Thinktank rund um das Thema Frauen in Führung ist die AG für alle Inhalte offen. Sie werden kontrovers diskutiert, erzählt Jürgen Kreyer, der einzige Mann in der Runde, „aber immer auf Augenhöhe. Der Reiz der AG liegt darin, sich auszutauschen und neue Türen zu öffnen.“ Kreyer, Vizepräsident des Fußballverbandes Niederrhein und FVN-Ehrenamtsbeauftragter, beobachtet bei sich selbst einen Perspektivwechsel. „Die Wahrnehmung der Frauen gegenüber der Männerdomäne Fußball ist meist dramatisch. „Ach, ihr im Fußball“, hören wir, oder „Ihr wollt ja keine Frauen im Ehrenamt. Wozu soll ich mich engagieren – ich habe ja sowieso keine Chance“. Ich muss sagen, ich habe jetzt mehr Verständnis für diese Wahrnehmung. Ich frage aber umgekehrt auch mehr: Was soll der Fußball tun? Was können wir für Euch tun?“

Die AG FiF setzte auch in Vorbereitung des Ehrenamtsjahres der Frauen und Mädchen im Sport die Themen. Und fungierte als Jury: Anfang des Jahres haben die Teilnehmerinnen aus 257 Einsendungen die 12 Ehrenamtlerinnen des Monats ausgewählt, eine echte „Herzblut-Aufgabe“, wie Serpil Kaya vom LSB NRW, findet.

Natürlich hat jede AG-Teilnehmerin ein Lieblingsprojekt 2020. „Die LadiesCom“, muss Sabine Grajewski, Geschäftsführerin des SSB Oberhausen nicht lange überlegen. „Es ist so geballt, was wir den Frauen anbieten können: Spaß, Ernst, Wissen, Kommunikation.“ Und fasst zusammen: „Das ist unser Jahr.“

 

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