Rolle(n) Vorwärts:
Geschlechtergerechtigkeit im Sport

Auch Sportvereine sind vor Diskriminierung von Frauen und LGBTIQA+ Personen nicht gefeit. Für Verantwortliche in den Vereinen und überhaupt alle Interessierte gibt es eine kluge und unterhaltsame Fortbildung: „Rolle(n) vorwärts: Geschlechtergerechtigkeit im Sport“.

Text: Nicole Jakobs


Jungen spielen selbstverständlich Fußball – Mädchen sind eine Ausnahme?! Auch 2021 sind viele Geschlechterzuschreibungen noch nicht durchbrochen. Und was in der Gesellschaft bewusst oder unbewusst gedacht, gemeint, gesagt wird, kommt gleichermaßen im Sport an. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, hat der Landessportbund NRW in Kooperation mit der FUMA NRW ein digitales Fortbildungsangebot aufgesetzt. „Rolle(n) Vorwärts: Geschlechtergerechtigkeit im Sport“ vermittelt Teilnehmenden ein grundlegendes Wissen über Geschlecht, Geschlechtszuschreibungen und Diskriminierung im Sport und Alltag.

Fortbildung für Anfänger*innen bestens geeignet

Lisa Steffny und Jana Gornik von Equaletics e.V. – Chancengerechtigkeit im Sport haben sich den Online-Selbstlernkurs mit ihrem professionellen Blick angeschaut und waren angetan. Besonders gefiel ihnen, dass die Fortbildung für Anfänger*innen bestens geeignet ist: „Die Schulung führt leicht verständlich in die Themen und ihre Komplexität ein und gibt auch Neueinsteiger*innen einen guten Überblick, ohne zu überfordern.“

Daher startet die erste Lektion auch erst einmal mit „Gender Basics“: Was sind die Konzepte hinter Geschlecht und Gender? Wie entstehen Geschlechternormen? Dazu gibt es eingesprochene Texte, Videos und Text-Material. Außerdem werden Grafiken und Schaubilder genutzt, um Inhalte zu visualisieren. Durch die interaktiven Elemente, Selbsttest, Rätsel und Rechercheaufgaben werden die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit aufgefordert. Besonders hilfreich ist auch das Glossar, welches die wichtigsten Begriffe erklärt. Gendergerechte Sprache und Sexismus, ungleiche Bezahlung, mediale Repräsentation von Frauen sowie sexualisierte Gewalt sind Themen des ersten Blockes. Der zweite Teil thematisiert die „Geschlechtervielfalt im Sport“; im Vordergrund steht die (strukturelle) Diskriminierung von LGBTIQA+ Personen.

Insgesamt umfasst die Fortbildung 12 Lerneinheiten, das sind 16 Stunden.

Die Zeit reiche, um einen guten Gesamtüberblick zu bekommen – allerdings nicht, um die Themen in ihrem vollen Umfang zu behandeln, bemerken die Rezensentinnen. Gut hingegen: Die Teilnehmer*innen können jederzeit beginnen und jederzeit pausieren – in welchen Blöcken und an welchen Tagen sie online arbeiten, bleibt ihnen überlassen. „Die Schulung ist sehr benutzer*innenfreundlich aufgebaut, da man sich aufgrund der  einzelnen Themenblöcke seine Lernzeit zeitlich gut einplanen kann“, finden Lisa und Jana.

Positiv bewerten beide, dass die erfolgreiche Teilnahme als Lizenzverlängerung für Übungsleiter*innen C (Breitensport sportartenübergreifend), Vereinsmanager*innen C oder die Sonderlizenz „Selbstbehauptung und Selbstverteidigung“ angerechnet werden kann. Denn so kämen diese wichtigen Themen an der Basis des Sports an, sagen sie: „Es ist ein Riesenschritt, dass es diese Fortbildung überhaupt gibt. Viele Trainer*innen oder Übungsleiter*innen haben in ihrem Umfeld keine queeren Menschen oder wissen es nicht. Dadurch fehlt ihnen oft das Bewusstsein, was Diskriminierung bedeutet und wo sie beginnt.“ Das präventive Denken würde noch fehlen, auch in den „üblichen“ Angeboten zur Lizenzverlängerung. Umso besser, dass „Rolle(n) Vorwärts“ ein reines Online-Angebot sei: „Denn so kann sich jede*r offen und ehrlich mit dem Thema auseinandersetzen – ganz ohne Gruppendynamik.“


Infos und Anmeldung

 

         

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