Ideen werden mehr, wenn man sie teilt

Wen fragt ein Verein, wenn er mit seiner Suche nach Ehrenamtlichen nicht weiterkommt? Seinen SSB/KSB oder seinen Verband. Darum sitzen in vielen Mitgliedsorganisationen Ehrenamtskoordinator*innen, die eine erste Anlaufstelle bilden. Diese wiederum treffen sich in regelmäßigen Abständen, um miteinander ihre Ideen, Lösungen, aber auch Hemmnisse zu teilen.

Text und Foto: Nicole Jakobs 


„Wie viele Ehrenamtsmanager*innen habt Ihr ausgebildet?“ Die Zahl interessierte die Ehrenamtskoordinator*innen an diesem Tag als erstes. Zwischen 15 und null war alles dabei. „Es ist ein Brett, die Vereine davon zu überzeugen, Ehrenamtsmanager*innen auszubilden. Letztlich vereinfacht es so viel im Verein! Aber Vereine empfinden die Auseinandersetzung mit dem Ehrenamtsmanagement als eine riesen Aufgabe on top“, bestätigt LSB-Berater Holger Schmidt. Wie kann man Vereine also überzeugen?

Sichtbar sein, sagt Peter vom SSB Duisburg. Sein Bund streut die Suche nach Ehrenamtlichen in die „Ständige Konferenz“, einem Gremium aller Fachschaften und Großvereine in Duisburg. „Unsere Aufgabe ist die Netzwerkarbeit“, sagt er. „In jeder Stadt entstehen Ehrenamtsagenturen. Oder es gibt Quartiersmanagement oder Netzwerke des Einzelhandels. In diesen Netzwerken müssen die Vereine auftauchen.“

„Vereinswissen“ zusammenzuführen

Susanne vom KSB Rhein-Erft setzt auf die Ehrenamtsakquise innerhalb der Vereine. „Viele Abteilungen kennen sich untereinander kaum. Es hilft, das „Vereinswissen“ zusammenzuführen und Personen zu identifizieren, die ansprechbar sein könnten.“ Hilfreich, so ihre Erfahrung, seien auch Mitgliederbögen, mit denen Knowhow abgefragt werde: „So lernt der Verein seine Mitglieder überhaupt kennen.“

Nicht jede Mitgliedsorganisation war in der Vermittlung eines Systematischen Ehrenamtsmanagementes erfolgreich. Man biete viel an und bewerbe viel, etwa über Themenabende oder Artikel in Fachzeitungen, bekomme aber nur wenig Rücklauf, lauteten mehrere Erfahrungen. Die Lösungsideen der Runde: regionale Themenstammtische anbieten, bspw. mit einem Berater*in des LSB als Gast. Oder die sechsstündige, kostenlose Vereinsberatung des Landessportbundes bewerben, damit Vereine ihr Ehrenamtsmanagement individuell analysieren könnten. Oder einige Aufgaben auslagern, etwa an externe Steuerberater*innen oder Datenschutzbeauftragte. Oder die J-Teams stärken, deren Engagement und gute Ideen frischen Wind ins Ehrenamt pusten können.

 

 

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